Ende Oktober lohnt sich frühes Aufstehen ganz besonders. Bei klarem Himmel und freiem Blick nach Osten zeigt sich die schmale Sichel des abnehmenden Mondes. Mit jedem Tag wird sie etwas dünner und der Mond steht ein Stück tiefer am Himmel, bis er sich am 1. November als Neumond unsichtbar neben der Sonne befindet. So kann man mit dem Mondlauf ungefähr die Lage der Sonnenbahn verfolgen, die sich hier durch die Sternbilder Löwe und Jungfrau zieht.
Neben der hellen, schmalen Mondsichel wirkt der Mond trotzdem fast rund, denn seine eigentlich unbeleuchtete Seite schimmert fahl, was besonders im Fernglas einen schönen Anblick bietet. Warum ist die dunkle Seite des Mondes etwas aufgehellt? Die Erde leuchtet ihn an, denn vom Mond aus gesehen ist jetzt kurz vor Neumond fast „Voll-Erde“.
In sehr klaren und dunklen Nächten abseits der aufgehellten Siedlungen kann man morgens im Herbst ein besonderes Phänomen beobachten: das Zodiakallicht, auch Tierkreislicht genannt. Zum Ende der dunklen Nacht, noch bevor die Dämmerung einsetzt, erscheint der Himmel vom Horizont bis zum Löwen etwas aufgehellt. Dieses schwache Leuchten hat seinen Ursprung nicht in irdischer Lichtverschmutzung, sondern stammt aus dem Weltraum, genauer unserem Sonnensystem. Dort lenken sehr kleine Staubteilchen das Sonnenlicht in unsere Richtung.
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